DO_02_2019_online
59 Prozent befürworten, dass das System des Pflege-TÜV auf eine neue Grundlage gestellt wird. Für 38 Pro- zent kann das Bewertungssystem in seiner jetzigen Form nicht bestehen bleiben. Die Gründe dafür liegen nicht nur in dem undurchsichtigen Bewertungssystem. Immerhin 29 Pro- zent der Befragten haben außerdem bereits schlechte Erfahrungen mit Pflegeeinrichtungen gemacht, die der Pflege-TÜV mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet hatte. Mehr Regulation im Bereich der Pflege halten 61 Prozent der Studienteilnehmer allerdings nicht für hilfreich, um die Qualität von Pflegeeinrichtungen zu verbes- sern. „Die Befragten beweisen hier schon ein sehr gutes Gespür, wenn sie ein ‚Mehr‘ an Reglementierung nicht als das alleinige Mittel der Wahl für eine höhere Pflegequalität ansehen. Vorschriften und Normen helfen nur, wenn sie an der richtigen Stelle ein- gesetzt und gelebt werden können. Entsprechend darf die Reform des Pflege-TÜV nicht bei der Definition neuer Qualitätskriterien als Bewer- tungsgrundlage aufhören. Vielmehr sollte es darum gehen, Angehörigen eine transparente und nachvollzieh- bare Entscheidungshilfe zur Ver- fügung zu stellen. Das neue Bewer- tungssystem des Pflege-TÜV bedarf einer transparenten und zielgrup- penspezifischen Kommunikation der Bewertungskriterien. Die Ergebnisse müssen zudem verständlich aufbe- reitet werden und für hilfesuchende Angehörige leicht zugänglich sein“, ergänzt Claudia Welker. Über die Studie Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Thema Service- und Pflegequalität wurde von INNO- FACT im Auftrag der DGQ im Oktober 2018 durchgeführt. Befragt wurden 1.010 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, wohn- haft in Deutschland. Quelle und Grafiken: Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) DAS OPTIMUM 21
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MzM3ODU1