DAS OPTIMUM

DAS OPTIMUM 3 D ie Reiselust der Deutschen ist ungebrochen. Das betrifft ganz besonders die Älteren. Das stellte der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirt- schaft e.V. bereits im Jahre 2016 fest. Demnach verreisten im Jahr 2015 zwei Drittel aller deutschen Rentner wenigstens einmal im Jahr für mindestens fünf Tage. Bei den jüngeren Alten (65 bis 75 Jahre alt) waren es sogar 72,7%. Das ist zwar etwas weniger als der Durchschnitt der Gesamtbe- völkerung (76,3 %), doch dafür ist die Wahrscheinlichkeit auf mehrfache Reisen etwas höher. Durchschnittlich gab jeder deut- sche Rentner dabei 970 EURO pro Person und Reise aus. Etwas mehr, als der durchschnittliche Deutsche und fast 10% mehr als noch zehn Jahre zuvor. Eine Entwicklung, die beinahe alle Reiseformen betrifft. Zwar ist der deutsche Reisende gesetzteren Alters besonders gerne im eige- nen Sprachraum unterwegs, aber die ältere Generation belebt ein- deutig den gesamten Reisemarkt. Nicht nur im Hotel oder im Bereich der Ferienwohnungen. Auch die Zulassungsstatistik von Reisemo- bilen zeigt seit mehreren Jahren steil nach oben. Vermeldete der CIVD Caravaning Industrie Ver- band eV. für das Jahr 2010 etwa 18000 neu zugelassene Reise- mobile, so waren es im Jahr 2016 bereits über 35000. Tendenz stei- gend! Übrigens auch europaweit: von 68400 neu zugelassenen Reisemobilen in 2010 auf 96400 Einheiten in 2016. Und die hohe Anzahl der Rentner ist auch hier nicht zu übersehen. Unterwegs: Wellness geht in Health auf Mit Auswirkungen für Hersteller, Ausrüster und Stellplatzbetreiber. So präsentieren die Produzenten von Caravans und Reisemobilen laufend neue Ideen und Lösun- gen für ein bequemes, sicheres und komfortables Gefährt. Breite- re Aufbautüren stellen da nur die Spitze des „Eisbergs neuer Ideen” dar. Und die Stellplatzbetreiber? Stehen dem in Nichts nach. Im- mer moderner, komfortabler und variantenreicher präsentieren sich die Urlaubsdomizile für mobile Aktivisten (siehe Seite 6 ff). Mit mehreren Schwerpunkten (Fami- lie, Strand, aber auch Senioren). Damit treffen Anlagen wie MAX 1 in Bad Füssing oder Camping Hopfensee in Füssen den Nerv der reiferen Erholungssuchenden. Doch nicht nur Campingplatzbe- treiber und Reisemobilhersteller denken um. Auch Hotel- und Ferienparkbetreiber beschäfti- gen sich längst intensiv mit dem Thema Generation 50 plus. Denn die demografische Entwicklung wird die Tourismusbranche noch viele Jahre intensiv beschäftigen. Nicht nur mit einem Plus an Rei- sen, sondern auch mit optimierten Ausstattungen und Angeboten für diese Zielgruppe. Denn bei Gesundheits- sowie Aktiv- und Erlebnisreisen hat das Interesse der Senioren leicht nachgelassen. Dafür treffen Kultur-, Rund- und Städtereisen sowie Strand-, Bade- und Sonnenurlaub auf gestiegene Gegenliebe. Eine interessante Entwicklung, die viele Wege offen läßt. Blickt man auf die Demografie in Deutsch- land und die Reisefreudigkeit der immer größer werden Anzahl der Älteren, so ist das aber nur eine Momentaufnahme. Denn die Älteren benötigen modifizierte An- gebote gegenüber der jüngeren Generation. Vorausschauende Tourismusan- bieter haben das längst erkannt und passen ihre Angebote an. Sie haben realisiert, dass Barrie- refreiheit Gesetz ist und gleich- zeitig eine Marktchance eröffnet. Langfristig wird das Ergebnis dieser Entwicklung sein, dass Wellness in Health aufgeht. Mit diesem Wissen positionieren sich bereits visionäre Anbieter und Treffen damit voll ins Schwarze. Martina Koepp Geschäftsführerin GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik ®

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